War früher eine Arztsoftware ein klassisches Produkt, das direkt auf dem Rechner des Arztes in der Ordination installiert wurde, so stellt sich heute immer häufiger die Frage, ob die Arztsoftware als Cloud Lösung genutzt oder doch lieber lokal installiert werden soll.

arztsoftware als cloud oder lokale Intallation

Vorteile der Arztsoftware als Cloud Lösung

Inzwischen sind wir es gewohnt, dass viele unserer Daten direkt in der Cloud abgelegt werden. Für viele Anwender ist dies ein ganz natürliches Szenarie. Wir nutzen gmail als E-Mail Dienst, whats’app als Messenger Applikation, etc. Alle diese Anwendungen bieten ein tolles Web-Interface. Wir können die Cloud Lösungen von überall aus nutzen. Egal ob privat, in der Ordination oder unterwegs.

Doch treffen alle diese Vorteile tatsächlich auch auf die Arztsoftware zu? In diesem Blogbeitrag versuchen wir, ein paar Anhaltspunkte für Entscheidungen zu präsentieren.

Verfügbarkeit der Arztsoftware

So liegt ein klarer Vorteil in der Verfügbarkeit der Arztsoftware als Cloud Variante. Termine können auch von zu Hause eingetragen werden. Die Assistentin muss nicht zwingend in der Ordination arbeiten. Diagnose und Befunde können auch unterwegs jederzeit eingesehen werden, etc.

Installationsaufwand

Bei einer Cloudlösung ist in der Regel kein Installationsaufwand seitens des Arztes erforderlich. Nach erfolgreicher Anmeldung, kann man sich einfach mit den eigenen Zugangsdaten am System anmelden und mit der Arbeit beginnen.

Nachteile der Arztsoftware in der Cloud

Doch natürlich gibt es auch Nachteile, die vor der Entscheidung für eine Cloudlösung bedacht werden sollten. Lassen uns einen Blick auf mögliche Schattenseiten einer Cloud-Arztsoftware werfen.

Verfügbarkeit der Arztsoftware

Ja, richtig. Dieser Absatz ist kein Fehler. Die Verfügbarkeit einer Arztsoftware in der Cloud ist sowohl Vorteil wie auch Nachteil. Das hängt auch stark von der Region ab, in der sie eingesetzt wird. In den Ballungszentren in Österreich sind wir es gewohnt, immer und überall - auch mobil - eine schnelle Internetverbindung zur Verfügung zuhaben.

Dies gilt jedoch nicht für alle Regionen in Österreich. Speziell in gebirgigen Abschnitten und Tälern ist das mobile Internet oft nicht zuverlässig. Hier spielt eine lokal installierte Arztsoftware ihre Vorteile aus. Alles direkt auf dem Notebook installiert - Ihre Daten sind immer vorort verfügbar.

Datenschutz bei der Arztsoftware in der Cloud

Gerade bei einer Anwendung wie einer Arztsoftware, mit der eine Vielzahl an sensiblen, personenbezogenen Daten verwaltet wird, muss auf jeden Fall die Frage des Datenschutzes geklärt sein. Aufgrund der aktuell gültigen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist es erforderlich, dass diese Frage vorab geklärt ist. Ein wesentliches Kriterium ist sicherlich, dass die Daten aus der Arztsoftware keinesfalls auf Servern außerhalb der EU gespeichert werden sollten.

Auch wenn der primäre Datenschutz gewährleistet ist, so bleibt dennoch die Frage nach der Hoheit über die in der Arztsoftware gespeicherten Patientendaten offen. Da kann sich schon ein Absatz in den AGBs des Anbieters finden, der es ermöglicht, die Daten für statistische Auswertungen zu verwenden. Denkbar ist auch, dass Daten der Arztsoftware in anonymisierter Weise an weitere Verarbeiter für Forschungszwecke herausgegeben werden.

Kosten der Arztsoftware

Insbesondere bei Online-Lösungen sollte man bereits vorab auch eine mögliche Erweiterung der Ordination im Blick haben. Vielfach locken günstige Einstiegspreise. Die Abrechnung der Kosten der Arztsoftware erfolgt jedoch dann auf Basis der Anzahl der Benutzer. Mit dem Wachstum der Ordination können die finanziellen monatlichen Belastungen für die Arztsoftware daher schnell ansteigen.

Hier ist man mit einer Netzwerklizenz für eine lokale Installation oftmals deutlich günstiger unterwegs.

Bevor Sie sich für ein Abo einer cloudbasierten Arztsoftware entscheiden, lesen Sie die Vertragsbedingungen genau durch. Müssen Sie wirklich nur die propagierte monatliche Prämie bezahlen oder fallen zusätzliche Gebühren für die Einrichtung, eine jährliche Servicepauschale oder ähnliches an?

Insbesonders die jährliche Servicepauschale sollten Sie im Auge behalten. Diese kann oftmals sogar einen zweistelligen monatlichen Betrag ausmachen und somit ein vermeintlich günstiges Monatsabo schnell verteuern.

Usability der Arztsoftware

Die Arztsoftware als Cloudlösung sieht meist verlockend aus. Ein modernes Webinterface suggeriert ein entspanntes Arbeiten mit der Software. Die Bedienung erscheint selbsterklärend. Erst im alltäglichen, stressigen Praxisalltag fallen mögliche Bedienschwächen auf. Der Wechsel zwischen Tastatur und Maus (bzw. Touch) erfordert deutlich mehr Handgriffe in der Bedienung. Ein zuverlässiges schnelles Arbeiten über Tastenkürzel ist meist nicht möglich.

Die Arztsoftware doctoy ist cloud und lokal zugleich

Da die Anforderungen von Ärzten verschieden sind, haben wir bei doctory entschieden, dass unsere Arztsoftware genauso flexibel sein sollte.

Daher bieten wir neben der kostenfreien Version verschiedene Serviceverträge an (Preismodell doctory). Diese sind jeweils mit einer lokalen Lizenz oder via doctory medclient als cloudbasierte Arztsoftware kombinierbar.

Der doctory medclient macht aus doctory eine cloud-Lösung mit der User-Experience einer lokal installierten Arztsoftware.

So ist der doctory medclient eine einzigartige Möglichkeit der “lokalen” cloud Version einer Arztsoftware in Österreich. Sie betreiben damit Ihre private, sichere und lokale Cloud.

Dr. Bernhard J. Mayr, MBA

Autor: Dr. Mayr bringt seine langjährige Erfahrung aus der Softwareentwicklung und dem Vertrieb von Softwareprodukten ein.