Soll ich meine feste Anstellung als Spitalsarzt aufgeben und den Schritt in die Selbständigkeit wagen? Diese Fragen stellen sich viele Mediziner. Die Gründe für diese Überlegungen sind verschieden und vielschichtig. Wir wollen versuchen, einige Aspekte anzusprechen und mit Erfahrungsberichten aus der Praxis zu untermauern. Dazu sprechen wir mit Dr. Phillip Meng und Dr. Johann Plienegger.

Egal in welchem Bereich, jeder der plant, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen denkt zuerst über mögliche Unsicherheiten nach.

Soll ich mein sicheres, regelmäßiges Einkommen gegen eine unsichere Zukunft tauschen?

Natürlich hat eine Anstellung gewisse Vorteile, die nicht zu leugnen sind. (Relativ) fixe - oder zumindest planbare - Arbeitszeiten, eine laufende monatliche Bezahlung, Aufteilung von Verantwortung, etc.

Egal in welchem Bereich Sie sich selbständig machen wollen, die Argumente dagegen werden immer ähnlich sein. In der Tat muss ich natürlich meine Situation bewerten. Kann ich es mir aktuell leisten, eine gewisse Zeit auf ein fixes Einkommen zu verzichten? Soll ich gleich den totalen Schritt machen, oder vielleicht parallel zu meiner angestellten Tätigkeit in die Selbständigkeit wechseln?

Im niedergelassenen Bereich in Österreich bietet sich die Möglichkeit einer Wahlarztordination an. So können Sie parallel zu einer Tätigkeit im Spital auch selbständig tätig sein und kontinuierliche einen Patientenstamm aufbauen.

Herr Dr. Plienegger, wenn Sie an Ihren Einstieg in die Selbständigkeit zurückdenken. Wo lagen Ihre größten Bedenken gegenüber dem Projekt und wie konnten Sie diesen begegnen?

Dr. Plienegger:

Ich wollte in erster Linie fachlich gut vorbereitet sein auf die selbständige Tätigkeit. Das ist in unserem Ausbildungssystem nicht immer leicht, daher lag mein Schwerpunkt während des Turnus im Krankenhaus darauf, mir alle nötigen Fähigkeiten für die Allgemeinpraxis anzueignen.

Herr Dr. Meng, Sie sind neben Ihrer Tätigkeit als Stationsarzt im Spital auch in Ihrer Wahlarztordination tätig. Was sind für Sie die Vorzüge dieser dualen Beschäftigung?

Dr. Meng:

Im Grunde genommen wird hier das beste aus beiden Welten miteinander kombiniert. Es kann begonnen werden die Ordination aufzubauen, Erfahrungen in der Selbstständigkeit mit den ersten eigenen Patienten zu sammeln und laufend die Erkenntnisse in eine Optimierung einfließen lassen. Trotzdem muss man nicht auf ein geregeltes Einkommen verzichten - wenn dieses im Vergleich zu einer Vollanstellung natürlich geringer ausfällt. Allerdings darf man nicht unterschätzen wie viel Zeit der Aufbau der eigenen Ordination in Anspruch nimmt. Hier kann ich nur empfehlen die Hilfe von Professionisten in Anspruch zu nehmen.
Es gibt zahlreiche Themen mit denen man am Beginn der Selbstständigkeit konfrontiert wird - teilweise zum ersten Mal. Begriffe wie Abrechnung und Buchhaltung sind ja noch geläufig, bei Qualitätsmanagement und der Abfallnachweisverordnung wird es aber dann absolutes Neuland das betreten wird.
Glücklicherweise habe ich beim Thema Ordinationssoftware nicht viel Zeit verloren. Es war von Anfang an für mich klar, dass ich keine Cloud-Software für die Verwaltung der Daten meiner Patientinnen und Patienten verwenden möchte sondern es ein Programm auf meinem Laptop sein soll. Die duale Beschäftigung - mit der Spitalstätigkeit zum einen und der Tätigkeit in der Ordination zum anderen hat mir den Einstieg in die Selbstständigkeit sehr erleichtert. Am schwierigsten war es dann doch die Entscheidung zu treffen die Tätigkeit in einem Angestelltenverhältnis ganz aufzugeben und komplett selbstständig tätig zu werden.

Welche schönen Aspekte bietet eine Tätigkeit als niedergelassener Arzt?

Nachdem wir nun einige der häufigsten Bedenken gegen eine Praxisgründung als niedergelassener Arzt aus dem Weg geräumt haben, möchten wir uns der positiven Seite der Tätigkeit widmen.

Wie bei jeder Form der selbständigen Tätigkeit hat auch der niedergelassene Arzt in seiner eigenen Ordination einen deutlich größeren Gestaltungsspielraum. Diese Möglichkeit, auf organisatorische und medizinische Prozesse direkten Einfluss nehmen zu können, ist eines der am häufigsten genannten Motive für den Weg in die Selbständigkeit.

Herr Dr. Plienegger, Herr Dr. Meng, wenn Sie Ihre Erfahrungen aus dem Spitalsbereich mit jenen aus dem niedergelassenen Bereich vergleichen, welche Erfahrung möchten Sie Kollegen, die mit der Gründung einer eigenen Ordination liebäugeln mitgeben, um sie in deren Vorhaben zu bestärken?

Dr. Meng:

Ich denke es reicht wenn ich hier stichwortartig einige Argumente nenne, sonst wird das Interview noch zu lange. Grundsätzlicher Vorteil ist, man ist selbst sein eigener Chef und kann Entscheidungen treffen. Die Organisation hängt nur von einem selbst und nicht von anderen ab. Die Einrichtung des IT-Systems orientiert sich an den eigenen Bedürfnissen. Und auch medizinische Schwerpunkte können selbst gesetzt werden.

Dr. Plienegger:

Ich habe meine Entscheidung für die Selbständigkeit bisher nie bereut. Es ist schön, sein eigener Chef zu sein, und frei und unabhängig arbeiten zu können. Besonders die Vielfalt der Arbeit ist für mich attraktiv: Ich behandle Patient*innen aller Altersgruppen und bin quer durch das Spektrum der medizinischen Wissenschaft tätig.

Organisation und Prozesse

Dennoch ist das Aufgabenspektrum eines niedergelassenen Arztes deutlich umfangreicher und vielschichtiger als jenes eines Spitalsarzt. Schließlich ist man in der eigenen Ordination nicht nur für die medizinischen Abläufe zuständig, sondern ist auch Unternehmer.

Genauso wichtig wie die hohe Qualität der erbrachten medizinischen Leistungen ist die Qualität der Organisationsprozesse und des Gesamtauftritts der Ordination.

Es geht darum, notwendige administrative Prozesse so effizient und sicher wie möglich zu gestalten und alle rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten.

Für viele leidgeprüfte Mediziner stellt die IT ein Schreckgespenst dar. Umständlich zu bedienende Programme, die abstürzten und viel Zeit binden, die der Arzt lieber seiner Kerntätigkeit - der Behandlung von Patienten - widmen möchte.

So starten insbesondere Wahlärzte oft mit einer manuellen Dokumentation auf Papier und versuchen hohen Kosten und umständlicher Bedienung zu entkommen. Was anfangs mit wenigen Patienten gut und schnell funktioniert rächt sich jedoch meist später, wenn die Ordination wächst.

Auf einmal hat man Mühe, den Patientenansturm zu bewältigen und die manuelle Dokumentation und Abrechnung ist an der Leistungsgrenze. Der vormalige Vorteil entwickelt sich zu einem Nachteil. Man verbringt Stunden, die korrekten Honorarnoten zu erstellen und die händisch geführte Dokumentation zusammenzuführen. Jetz auch noch ein Umstieg auf ein neues Softwaresystem? Nein, danke.

Daher ermöglichen wir, mit der kostenlosen Version von doctory zu starten. Sie haben von Beginn an eine vollfunktionsfähige Arztsoftware für eine österreichische Wahlarztordination an der Hand. Sie sind den Umgang mit der Software von Beginn an gewöhnt.

Wenn nun Ihre Ordination skaliert, wächst doctory einfach mit. Sie können beliebig hochskalieren, ohne mühsam Daten migrieren zu müssen oder sich in ein neues System einarbeiten zu müssen.

Das ist doctory - Arztsoftware aus Österreich, neu gedacht.

Zum Abschluss dieses Posts möchten wir noch unsere Gesprächpartner bitten, darzustellen, was Ihnen persönlich beim Einsatz von doctory am besten gefällt!

Dr. Plienegger:

Ich bin zwar Wahlarzt, habe aber einige Einzelverträge mit den Krankenkassen für bestimmte Leistungen abgeschlossen. Daher brauche ich eine Software-Lösung, die gleichzeitig für Dokumentation und Abrechnung als Wahlarzt und Kassenarzt geeignet ist. Das schafft doctory absolut mühelos.

Dr. Meng:

Besonders hervorheben möchte ich die Geschwindigkeit des Systems. Es funktioniert einfach alles auf Knopfdruck, kein langes Warten auf Reaktionen des Computers auf meine Eingaben. Ich kenne von der Vertretungstätigkeit auch andere IT-Systeme und die Reaktionsfreudigkeit von doctory ist bei anderen Systemen keine Selbstverständlichkeit. Und noch was: die Plattformunabhängigkeit. Als passionierter Linux-Anwender gefällt es mir, dass ich auch in der beruflichen Tätigkeiten die Vorteile dieses stabilen Betriebssystems mit meiner Ordinationssoftware kombinieren kann.

Fazit

Der Weg in die Selbständigkeit ist auch in der Medizin ein ausgesprochen interessanter. Natürlich werden Sie den einen oder anderen Stolperstein auf dem Weg zu eigenen Ordination finden, doch umso erfüllender ist es, zu sehen, wie Sie einen nach dem anderen davon aus dem Weg räumen.

Wie danken Herrn Dr. Meng und Herrn Dr. Plienegger für das Gespräch!

Dr. Bernhard J. Mayr, MBA

Autor: Dr. Mayr bringt seine langjährige Erfahrung aus der Softwareentwicklung und dem Vertrieb von Softwareprodukten ein.